Satzlänge

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Die Satzlänge ist aus unterschiedlichen Blickwinkeln immer wieder Gegenstand verschiedenster Ausführungen. Für diese Arbeit wurde die anschauliche Darstellung des ehemaligen Leiters der Hamburger Journalistenschule Schneider aufgegriffen.

Wörter pro Satz Aus wie vielen Wörtern soll ein Satz bestehen?
47 % der Sätze in der Bildzeitung haben 4 Wörter oder weniger.
9 Obergrenze der optimalen Verständlichkeit laut dpa
7 – 14 Übergrenze für gesprochene Texte
10 – 15 Empfohlene durchschnittliche Satzlänge nach Seibicke
12 Durchschnittliche Satzlänge in der Bildzeitung
17 Durschnitt im Johannis-Evangelium. Durchschnitt in den Buddenbrooks (Th. Mann)
18 Durchschnitt in der Westdeutschen Allgemeinen
20 Obergrenze der Leichtverständlichkeit nach Reiners (REINERS 2005, S. 95)

Obergrenze des Erwünschten bei dpa

30 Obergrenze des Erlaubten bei dpa
Tabelle 2: Empfohlene Satzlängen (SCHNEIDER 2005, S. 90)

Für eine gute Verständlichkeit werden grundsätzlich kurze Sätze gefordert und Schachtelsätze kritisiert. Selbst mit wenigen Worten ist es jedoch möglich, einen Schachtelsatz zu bilden. Ein unverständliches Konstrukt aus Hauptsätzen, Nebensätzen und Einschiebungen verlangt vom Leser viel Zeit und Verständnis (SCHNEIDER 2001, S. 102 ff.). Der Schreibforscher Paul Stoop bezeichnet Schachtelsätze auch als Omlettsätze. Vor lauter vermischten Zutaten sieht man am Ende nicht mehr, was eigentlich drin ist (Stoop 2015, Vortrag).

Die Sätze in Pressetexten sind durchschnittlich zwischen 10 bis 23 Worte lang. Texte in der Wissenschaft weisen Satzlängen von durchschnittlich 25 bis 29 Worten auf (Zimmermann 2015, Internet).